Contents:
'Lieber Karl!
In aller Eile theile ich Euch mit, dass ich heute meine Bücher nach London geschickt habe, über Veranlassung meines Münchener Freundes Prof. Hommel, welcher deshalb wieder nach London geschrieben hatte.
Ich rechne bestimmt darauf, dass die Sache in wenigen Wochen abgethan sein wird.
Nach München will ich längstens am 21./V oder 1. Juni reisen, möglichenfalls jedoch bleibe ich noch 4 oder 5 Tage länger in Berlin, um die Ankunft des Prof. Schweinfurt abzuwarten. Falls ich noch die paar Tage hier bleibe, dann avisire ich Euch, damit Ihr mir noch hierher schreiben könnt. Die Münchener Adresse theile ich Euch dann später mit.
Also Otto hat das beste Zeugnis gehabt! Ich gratulire ihm! Dafür steigt er mit mir den Eiffelturm hinauf, wenn nicht bei der nächsten Zeugnisvertheilung Ernst oder Siegfried ihm den Rang abläuft. Telegrafirt mir dann nur sogleich, wie die Zeugnisse lauten, sobald die Kinder sie in Händen haben werden.
Ich glaube kaum, dass Otto wirklich endgültig Sieger bleibt, sein aber kann es immerhin. Der Sieger fährt mit mir durch die Schweiz, nach dem Rhein, durch die Champagne bis Paris und was er unterwegs wünscht, soll ihm gewährt werden. Sobald die Zeugnisvertheilung stattgefunden haben wird, telegrafirt Ihr mir einfach: Der oder jener hat das beste Zeugnis erhalten. Daraufhin telegrafire ich aus München zurück, mit welchem Zuge der Sieger von Saaz abreisen soll u. wo unterwegs ich ihn erwarte.
Da ich keine anderen wichtigen Nachrichten habe, schliesze ich mein Schreiben mit aufrichtigen Grüszen an alle.
Dein Eduard'
Short description:
Eduard Glaser (1855-1908) informs his eldest brother Karl (1851-1898) that he sent the collection of Arabic manuscripts he had gathered during his third trip to Yemen (October 1887 - September 1888) to London at the instigation of his friend Fritz Hommel (1854-1936), German professor of Semitic philology at the University of Munich. He expects the sale of this collection to be completed within a few weeks.
Furthermore, Glaser reiterates his promise to take the most diligent of his nephews to Paris and show him the Eiffel Tower
Outlining the itinerary, he requests his brother to telegraph him as soon as his nephews Otto, Ernst and Siegfried have received their school reports ...
|
|