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'Lieber, verehrter Freund.
Jeder Brief bedarf einer Antwort & Sie haben vollkommen recht, mir bittere, scharfe Vorwürfe zu machen & selbst einige ironische Seitenhiebe zu schicken, wie Sie sie nur zu geben verstehen!
Ich hätte Ihnen, wenigstens mit einer Postkarte, den Empfang bestätigen sollen. Da ich Ihnen aber immer ausführlich schreiben wollte, jedoch jedesmal durch Krankheit etc. daran gehindert worden bin, so habe ich durch eigenes Verschulden Ihren Zorn (den berechtigten) auf mich zugezogen. Bitte also um Verzeihung, verehrter Freund.
Alle Ihre lieben, hochinteressanten 3 Briefe habe ich richtig erhalten. ... Jedesmal mache ich dem Grossvezir Mittheilung davon. Er ist Ihnen stets dankbar für die grosse Aufopferung, ...
Ich habe Ihnen vor einigen Tagen die türk. Zeitung geschickt, worin der Ihnen verliehene 3te Klasse des hoh. Osmanieh Ordens offiziell angezeigt wird.
Hiermit sende ich Ihnen mein herzlichsten Glückwünsche zu dieser Auszeichnung. Ich werde Ihnen demnächst die Decoration mit dem برات (Berât) zukommen lassen.
Bedri Bey hat schon einige Abklatsche gemacht. Aber es war in der letzten Zeit ... der Art kalt & nass, dass man angesichts der herrschenden furchtbaren Influenza Epidemie nicht gut auf dem Marmor arbeiten konnte.
...
Adieu, theuerster Freund, seien sie mit dem nachsichtig, bitte schön, der Sie seit mehr als einem 1/4 Jahrhundert verehrt.
Ihr Halil'
Short description:
Halil Edhem Bey (1861–1938), Ottoman archaeologist, writer and Second Director of the Imperial Museum in Istanbul, apologises for leaving Eduard Glaser (1855-1908) without reply to his three letters, citing his delicate health as the main reason for this.
He informs Glaser that he has sent him a Turkish newspaper reporting on the award of the medal of the Imperial Order of Osmanieh, Third Class, to Glaser.
Halil Edhem Bey closes his letter with an update on the production of squeezes, which he intends to share with Glaser at the earliest convenience, as well as on the health of his family.
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