Contents:
'Geehrter Herr,
Ihre gütige Übersendung der 'Mittheilungen', welche mir in meinen hiesigen Ferienaufenthalt nachgeschickt worden sind, verpflichtet mich zum lebhaftesten Danke. Ich habe das Buch hier bisher nur flüchtig durchsehen können, und so wenig ich zu einem Urteile über sabäische Inschriften mich competent fühle, so wenig werden Sie andererseits erwarten, dass ich in den zwischen Ihnen und Herrn D.H.Müller schwebenden persönlichen Streitigkeiten ein Urteil abgebe.
Ich stehe indes nicht an, Ihnen zu erklären, dass auch ich in einer Monopolisierung der Ihnen ... verdankten Inschriften von anderer Seite nicht grade einen Vorteil für die Wissenschaft erblicke, und vollkommen begreife, dass Sie durch die notwendig damit verbundene Verzögerung der Publication dessen, was unter Mühen und Gefahren gewonnen zu haben Ihr Verdienst ist, sich unangenehm berührt fühlen.
...
... habe ich nur einige Ausführungen über den sel. Langer, der in jedem Falle seine Missgriffe auf die traurigste Weise gesühnt hat, und dessen Fehler bei der Polemik gegen D.H. Müller doch kaum nothwendig zu verwerten war. Indes bescheide ich mich gern dahin, dass ein Fernstehender über solche Dinge leicht anders urteilt, als der Beteiligte.
Näher studieren werde ich Ihre Bemerkungen zu D.H. Müllers Hamdani, welche schon bei oberflächlicher Ansicht mein lebhaftes Interesse erregen.
Mit nochmaligem, aufrichtigstem Danke empfehle ich mich Ihnen in ausgezeichneter Hochachtung als
Ihr ergebener
A. Müller (?)'
(Königsberg)'
Short description:
The author of this letter thanks Eduard Glaser (1855-1908) for the transmission of his work
'Mittheilungen über einige aus meiner Sammlung stammende sabäische Inschriften', expresses understanding for Glaser's claim of a timely publication of his finds, but refrains from commenting on Glaser's pending conflict with David Heinrich Müller (1846-1912), Professor of Semitic philology at the University of Vienna....
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