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'Theuerster Freund!
Eben empfange ich Ihr schreiben vom 19. Juni und beeile mich Ihnen sofort zu danken & zu antworten. Vorgestern ist meine Südarab. Chrestomathie nach Saaz (eingeschr.) abgegangen und ich hoffe, daß Ihnen dieselbe nachgeschickt und auch wirklich wolbehalten in Ihre Hände gelangen wird. Es sind 56 Seiten ... Grammatik (min.-sabäische), an die 30 Seiten ausführliche Bibliographie, 30 Seiten minäische Texte (alle die großen Halévy-Inschriften, dann die 6 größten Ihrer Londoner Steine...)...
Eine Fortsetzung ... habe ich für nächstes Frühjahr projecirt.
Das Renommé Radham's ist sehr im Schwinden begriffen, wie ich mich in Wien überzeugt habe. Man hat ja auch nur deshalb BICKELL von Innsbruck in die Philos. Fac. der Wiener Universität berufen, um einen tüchtigen Semitisten nach Wien zu bekommen. Was den Brief Reinisch's (der hiemit zurückfolgt) anlangt, so hat R. mir die Sache schon ebenso in Stockholm erzählt, bona fide, wie ich fest überzeugt bin;
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Jedenfalls meint es Reinisch gewiß gut mit Ihnen, und Radham hält es jetzt politischer Weise für das gerathenste Ihnen nicht mehr in den Weg zu treten.
Schicken Sie doch auf alle Fälle Ihre Mehri-Sprachproben ... an Reinisch u. nehmen Sie sein Anerbieten an, das ist zugleich die beste Wiederlegung Sprenger's,...
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Also bitte ich Sie dringend, senden Sie doch umgehend Texte nach Prag! Dieselben werden dann wahrsch. an Mordtm. & mich verteilt, auch Grünert wird wol etwas davon übernehmen... & vielleicht ein kl. Teil würde auch an Radham kommen...
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Nächstens werde ich von Hechler erfahren, wie die Dinge in Wien stehen.
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Bun für heute genug. Es wäre mir die höchste Genugtuung, wenn Ihnen meine Chrestom. Freude bereitete; nützen wird Sie Ihnen & der ganzen Sabäistik, wie ich hoffe, ziemlich viel.
Mit den herzlichesten Grüßen (auch von den Meinen)
Ihr stets treuer Freund
Hommel'
Short description:
Fritz Hommel (1854-1936), Professor of Semitic languages at the University of Munich, informs Eduard Glaser (1855-1908) that he has sent his work 'Süd-Arabische Chrestomathie' by registered mail to Saaz (present-day Žatec/Czech Republic).
He advises Glaser to send his text samples of Mehri to Leo Reinisch (1832-1919), Professor of Egyptology at the University of Vienna, and to submit further material to the 'Society for the Promotion of German Science, Art and Literature in Bohemia' in order to secure an additional grant of 5,000 for his ongoing research in Yemen...
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