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'Geehrter Herr
Seitdem ich wusste, dass Sie nach Deutschland zurückgingen, habe ich oft an die schmerzliche Nachricht gedacht, welche Sie dort erwartete. Ich wusste durch Ihren H. Bruder, dass Sie das Unglück hatten, Ihre Mutter zu verlieren. Seiner Zeit hatte ich den Kummer meine Eltern scheiden zu sehen, ohne dass ich in meiner Familie verweilte.
Der ruhigere, milde Ton, der in Ihren zwei letzten Briefen herrscht, thut mir sowohl Ihretwillen als meinetwillen wohl. Jedermann hat seine Mühen u. seine Leiden, wenige waren im Stande, ihre Pläne zu verwirklichen...
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Wollen Sie meinem Rathe folgen, so besuchen Sie in Wien den Professor D.H. Müller, der eine bedeutende Kraft in unseren Studien ist, ...
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Mögen Deutschland u. Frankreich in der Politik sich bekämpfen; auf dem Gebiete gewissenhafter Studien kann nur ein europäischer Friede Gutes schaffen.
Schon In Tunis, als Sie überall von D.H.M. gelegte Schlingen wahrnahmen, habe ich zur Ruhe gemahnt.
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Sagen Sie nichts gegen unsere Glaubensgenossen. Die 8000 fr, die ich Privaten abgenommen, sind nur von Juden gegeben worden, und wenn wieder Geld gegeben wird, so wird es kein christliches sein.
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Grüssen Sie ihren H. Bruder und schreiben Sie bald Ihrem ergebenen
J. Derenbourg'
Short description:
Joseph Derenbourg (1811-1895), member of the 'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres' expresses his condolences to Eduard Glaser (1855-1908) at the death of his mother.
Taking advantage of Glaser's conciliatory mood, Derenbourg advises the explorer to pay a visit to his first mentor David Heinrich Müller (1846-1912)...
Last but not least, Derenbourg stresses the valuable contribution of the Jewish community to Eduard Glaser's first research sojourn in Yemen, stating that, 'if funds can be raised for a future trip, it won't by money donated by Christians'.
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