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'Geehrter Herr,
Durch meine Postkarte haben Sie erfahren, dass es mir unmöglich war, in den letzten Tagen auch nur die Zeit für einen Brief zu erübrigen. Die Tage sind kurz u. bei Licht kann ich weder lesen noch schreiben. Bei der Reizbarkeit Ihres Charakters wollte ich nicht dass Ihnen die Geduld reisse.
Wenn Sie die Reife hätten die Verhältnisse unpartheiisch zu beurtheilen, würden Sie mir nicht von Intriguen und Intriguanten reden. Ich habe zu viel zu thun, um mich um Klatschereien zu kümmern, die nie von irgendeiner Seite vorgekommen sind. Ich bin in London eine volle Woche mit Herrn D.H. Müller zusammengewesen, ohne dass derselbe je ein Wort gegen Ihren H. Bruder ausgesprochen hätte.
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Anstatt sich die Liste, die meinen vorigen Brief begleitete, mit Ruhe anzusehen, brechen Sie in Unwillen aus... Sie sprechen aufs neue von etlichen 70 Inscriptionen, ...
Halévy, wie er mir erzählte, war gewöhnt, immer doppelte Copien zu machen, und immer eine Copie durch wandernde Juden, wenn er solche traf, an Bekannte nach Sanaa zu schicken, damit für einen Unglücksfall mindestens eine Copie in Sicherheit sei.
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Die Versendung von Steinen für den Louvre kann gratis an den Consul, u. gratis nach Paris geschafft werden. Sobald der Stein in Aden, und dessen Photographie oder Abklatsch in meinen Händen ist, kann ich von der Verwaltung des Louvre Geld erhalten. ...
Ich erwarte Ihre Antwort, ehe ich Ihnen manche Instruction wiederhole, die sich auf die Thätigkeit Ihres H. Bruders bezieht im Sinne wie die Akademie sie wünscht.
Ganz ergebenst
J. Derenbourg'
Short description:
This letter by Joseph Derenbourg (1811-1895), member of the 'Académie des Inscriptions et Belles-Lettres', contains an inventory of Ancient South Arabian inscriptions submitted by Eduard Glaser (1855-1908) to the 'Académie'.
Derenbourg reiterates his dissatisfaction with the results of Eduard Glaser's first journey to Yemen and gives advice on logistics based on Joseph Halévy's experiences.
Last but not least, he informs Eduard Glaser's brother that the shipment of original stones destined for the Louvre can be handled free of charge through the French consulate...
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