Creators:
|
Glaser, Eduard
|
Recipient:
|
Benndorf, Otto
|
Locality:
|
Wien
|
Pages:
|
4
|
Short description:
|
In this letter addressed to Otto Benndorf (1838-1907), Eduard Glaser (1855-1908) expresses his disappointment that the value of his collections offered for sale was reduced.
He announces his departure from Vienna, portraying himself as 'no wiser than he was before', firmly convinced that the ministry will break off the negotiations even before the deadline for a decision to be adopted scheduled for August 31st, 1894.
|
|
Date of letter:
|
14.06.1894
|
Language:
|
German
|
|
|
|
Contents:
'Hochgeehrter Herr Hofrath!
Meine Abreise von Wien, welche eine Folge ist des Herabdrückens des Wertes meiner Sammlungen und der geringen Beachtung des mit so groszer Umsicht ausgearbeiteten Gutachtens der Fachleute ...
...
die Bewilligung einer auskömmlichen Pension und eines entsprechenden Titels, stiesz sogar trotz Anbietens der Sammlungen, die selbst bei strenger Berechnung den Gegenwert darstellen, auf Schwierigkeiten, und man scheint keine andere Lösung zu kennen, als dass ich für irgend ein Amt u. dem damit verbundenen Gehalt meine Sammlungen hergeben soll. Das wird unter solchen Umständen aller Voraussicht nach überhaupt nicht zustande kommen.
Das ist aber weder Euer Hochwolgeboren, noch Herr Prof. Reinisch' Schuld, sondern liegt an der seit Jahren gegen mich hier obwaltenden Stimmung, die schlieszlich doch maszgebend bleibt.
...
Nun reise ich von Wien wieder ab, genauso klug als wie zuvor, nur mit Zeit- und Geldverlusten. Ich habe dem Herrn Sectionschef Graf Latour Zeit bis 31. August gelassen. Gleichwol glaube ich ganz bestimmt, dass man sich im Ministerium schon früher entschlieszen wird, die Verhandlungen endgültig abzubrechen.
... Die Absage des ohnehin nicht vorbereiteten Vortrages mag unangenehm berührt haben. Allein in der Stimmung, in der ich mich jetzt befinde, seit ich das Scheitern meiner hiesigen Bestrebungen mit jedem Tage deutlich sah, wäre ich ganz unfähig gewesen, öffentlich zu sprechen. Übrigens ist das Programm der Sitzung so reichhaltig, dass der Ausfall nicht bemerkt werden wird. Selbstverständlich beabsichtige ich nicht, sei es in Journalen oder sonstwo, auf meine verunglückte Reise nach Wien zu sprechen zu kommen.
In hochachtungsvoller Ergebenheit
E. Glaser'
|
|