Creators:
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Glaser, Eduard
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Recipient:
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Hommel, Fritz
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Locality:
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Ṣanʿāʾ
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Pages:
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2
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Short description:
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Extract from a letter written by Eduard Glaser (1855-1908) to the German scholar Fritz Hommel (1854-1936)
Glaser writes about the political situation in Yemen during his fourth trip (January 1892 - spring 1894) which has prevented him from obtaining epigraphic material himself.
Hence, in order to collect inscriptions from regions to which he has no access, Eduard Glaser trains teams of locals in taking squeezes.
Glaser closes his letter with the following remark:
'Himyarists and Arabists can be curious about the things I will bring with me this time, if I succeed in returning to Europe at all.'
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Date of letter:
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25.02.1893
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Language:
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German
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Locality of recipient:
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München
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Contents:
'Vertraulich!
...
Die Reise nach Maʿin (dem Djauf) habe ich mir seit meiner Ankunft hier vorgenommen. Leider ist der Djauf augenblicklich der Centralherd aller aufständischen Elemente. Eine Reise dorthin in der jetzigen Zeit würden jeden sowohl den türkischen Behörden als auch den Djauf-Arabern als Spion erscheinen lassen, und sein Schicksal wäre besiegelt, noch bevor er in die Lage käme, auch nur eine Inschrift zu copiren. Aber man muß sich zu helfen wissen. Ich habe mir einfach einige Beduinen abgerichtet, Inschriften abzuklatschen und zu copiren.
...
Jetzt habe ich ein ganzes Corps von solchen Generalstäblern, die mit einer Blechbüchse, Papier, Bleistift und Bürste versehen, hinausziehen nach allen Richtungen der Windrose und in den entlegensten Winkeln den Inschriften nachspüren, in Gegenden, die nie eines Europäers Fuß betreten wird.
Sie werden staunen, sobald Sie die herrlichen Abklatsche sehen werden, welche diese beduinischen Fanghunde schon bisher gebracht haben, darunter auch schon einige der Halevy'schen Djaufinschriften. So umgehe ich alle Gefahr und kann in Gegenden recherchiren, die selber zu besuchen mir absolut unmöglich wäre, selbst in friedlichen Zeiten.
...
P.S. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß ich eine bedeutende Anzahl himjarischer Münzen, und auch einige abessinische, erworben habe.
... Himjaristen und Arabisten können gespannt sein auf die Dinge, dich ich diesmal mitbringe, wenn mir die Rückkehr nach Europa überhaupt beschieden ist.'
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